- Penn
- Pẹnn,1) Arthur, amerikanischer Theater- und Filmregisseur, * Philadelphia (Pa.) 27. 9. 1922; Vertreter des »New Hollywood« ab Beginn der 60er-Jahre, dessen Filme als Neuerungsversuche zu verstehen sind.Filme: Licht im Dunkel (1961); Ein Mann wird gejagt (1965); Bonnie und Clyde (1967); Alice's Restaurant (1969); Little Big Man (1969); Die heiße Spur (Night moves, 1975); Target - Zielscheibe (1985); Penn & Teller Get Killed (1989); Inside (1996).2) Irving, amerikanischer Fotograf, * Plainfield (N. J.) 16. 6. 1917; ab 1943 für die Zeitschrift »Vogue«, seit 1952 freiberuflich tätig, wurde Penn zu einem der bekanntesten Mode- und Porträtfotografen.3) Sean, amerikanischer Schauspieler und Regisseur, * Burbank (California) 17. 8. 1960; nach Bühnenrollen (u. a. am Broadway) ist Penn seit den 1980er-Jahren als Filmschauspieler (»Der Falke und der Schneemann«, 1984; »Dead Man Walking«, 1995; »She's so Lovely«, 1997; »Sweet and lowdown«, 1999) und seit den 1990er-Jahren auch als Regisseur (»Indian Runner«, 1991; »Das Versprechen«, 2001) tätig.4) William, englischer Quäker, Gründer von Pennsylvania, * London 14. 10. 1644, ✝ Ruscombe (bei Reading, England) 30. 7. 1718; war nach seiner Konversion zu den Quäkern (1667) Verfolgungen ausgesetzt, besaß aber als Sohn des stuarttreuen Admirals Sir William Penn (* 1621, ✝ 1670) weiterhin Einfluss bei Hof. Als Zufluchtsort für seine verfolgten Glaubensbrüder erwarb er 1674-82 West Jersey, 1681 in Ablösung ererbter Schuldforderungen an die Krone ein großes Gebiet nördlich von Maryland, zu Ehren seines Vaters Pennsylvania genannt, und 1682 noch Delaware. Penn schuf mit seinem »heiligen Experiment« (Religionsfreiheit, freundnachbarliche Beziehungen zu den Indianern, günstige Bedingungen für den Landerwerb) eine Freistatt für Quäker u. a. Sekten. Bei Aufenthalten in seiner Kolonie (1682-84 und 1699-1701) ordnete er mit Geschick deren Angelegenheiten (1682 Gründung von Philadelphia, 1689 einer öffentlichen Lateinschule). Als Anhänger Jakobs II. verlor Penn nach der Glorreichen Revolution 1692-94 vorübergehend die Kontrolle über seine Kolonie; seine Versuche, wegen eigener Schulden rückständige Zahlungen einzutreiben, brachten ihn in Konflikt mit den Siedlern, was Pennsylvania 1708-10 in ein Chaos zu stürzen drohte. Ab 1710 normalisierten sich Penns Beziehungen zu seiner Kolonie. Sein Friedensplan für einen europäischen Völkerbund (1693) fand so wenig Erfüllung wie sein Vorschlag einer Union der englischen Kolonien in Nordamerika (1697). - Penn verfasste über 100 theologische und politische Schriften, u. a. »No cross, no crown« (1669; deutsch »Ohne Kreuz keine Krone«), ein grundlegendes Werk zur Moraltheologie der Quäker, und »The great case of liberty of conscience« (1670), eine Abhandlung über die Toleranz.Ausgabe: The papers, herausgegeben von M. M. Dunn u. a., 5 Bände (1981-87).J. E. Illick: W. P., the politician. His relations with the English government (Ithaca, N. Y., 1965);H. E. Wildes: W. P. (New York 1974).
Universal-Lexikon. 2012.